Houellebecq
"Die Möglichkeit einer Insel", neueste Erscheinung von Houellebecq ist im Anmarsch auf deutschsprachige Buchhändlerauslagen. In der aktuellen Weltwoche gibt es einen Artikel über ihn und sein neues Buch, das sich automatisch als Quasi-Verteidigungsschrift liest, denn H. ist nicht unumstritten. Nicht alles, was er beschreibt und wie er dies tut, mag man unterschreiben. Dennoch hält er einen nicht unbeträchtlichen Teil der Menscheit davon ab, sogleich mit einer AK im Anschlag in örtlichen Einkaufspassagen Amok zu laufen, so hübsch, so voller Haß beschreibt er den gegenwärtigen Ekel vor Konventionen ... Sexualmoral, sexueller Befreiung (die den Menschen nicht freier, sondern lt. seiner These unfreier zurückläßt), Einsamkeit und Alter sind häufige Themen. Wer sich an das Klon-Ende aus "Elementarteilchen" erinnert, mag hier vielleicht eine Paralele zum neuen Buch entdecken. Aus der Titelbeschreibung bei Amazon:
Der Mensch ist verschwunden. Und mit ihm der Kult um Sex und Fun und ewige Jugend. Geblieben ist nichts als Ekel, Einsamkeit und Langeweile. Der Mensch ist für das Glück und dessen Voraussetzung, die bedingungslose Liebe, nicht geschaffen. Angesichts der unerträglich schmerzvollen Erfahrung des Alters nimmt der Mensch freiwillig Abschied von sich. Und nach der Klimakatastrophe bleiben vom Menschengeschlecht nur archaisch lebende Wilde zurück. Nur der Neo-Mensch hat überlebt – geklont und unsterblich. Aber alle menschlichen Regungen wie Lachen und Weinen, Güte, Mitleid und Treue sind ihm zu unergründlichen Geheimnissen geworden. Daniel24 ist ein Neo-Mensch der vierundzwanzigsten Generation, der auf seinen genetischen Prototyp Daniel1 und dessen Lebensbericht zurückblickt. Dieser Daniel1 war ein Mensch unserer Gegenwart: Als Komiker auf der Bühne, in Film und Fernsehshows trat er als zynisch-scharfer Beobachter einer Gesellschaft auf, die längst alle Tabus gebrochen hatte.
Quelle: Amazon.
Homepage von M. Houellebecq
Houellebecq bei Wikipedia
repeater - 23. Aug, 00:26
Drama und Verriss in Frankreich
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/128/59069/